Neujahrswünsche von Pfarrer André Lemmer

Liebe Schwestern und Brüder,

von Herzen wünsche ich Ihnen ein gesegnetes neues Jahr 2025. Ich hoffe Sie haben das neue Jahr gut begonnen! Haben Sie sich für 2025 eigentlich gute Vorsätze gemacht? Und wenn ja, welche Erfahrungen haben Sie mit den Vorsätzen aus den vergangenen Jahren? Ich persönlich habe tatsächlich eine schlechte Bilanz vorzuweisen, wenn es um gute Vorsätze geht. Immer wieder mache ich die Erfahrung, dass Ideen wie „Ich muss mehr für mich tun!“ oder „Ich werde mehr spazieren gehen!“ tatsächlich nicht lange halten. Etwas besser funktioniert bei mir eine andere Haltung: Ich mache nichts neues dazu, sondern ich mache etwas weniger. Zum Beispiel achte ich darauf, dass der Fernseher nicht mehr jeden Tag läuft. Dann habe ich plötzlich Zeit, die ich füllen kann und muss. Ich merke, ich kann nicht immer mehr machen, sondern muss auch mal etwas lassen können, um Zeit frei zu setzen, die ich dann mit Bedacht neu füllen kann. Oft beginne ich eine solche frei gewordene Zeit mit einem kurzen Gebet, welches mich achtsam dafür machen soll, die gewonnene Zeit nicht zu verplempern, sondern wirklich zu nutzen. Auch in diesem Jahr ist also mein Vorsatz, Zeit zu gewinnen, die ich mit Gott sinnstiftend füllen kann. Mir gelingt das immer besser und es zeigt mir, dass es nicht immer ein Mehr, sondern oftmals erst ein Weniger geben muss, damit ich zu mir selbst und zu Gott finden kann. Das ist wohltuender als ein Vorsatz, von dem ich weiß, dass er nicht lange halten wird.

Ihr Pfarrer André Lemmer