25. Mär 2024
An der Elisabethkirche in Kassel geht es voran. Nach dem Dacheinsturz vom 6. November ist ein Notdach aufgebaut worden, zudem wurden die beschädigten Dachteile vor weiterem Absturz gesichert. Seit zehn Tagen nehmen Industriekletterer und ein Abbruchunternehmen die Dachtrümmer im Kirchenraum auseinander und transportieren sie Schritt für Schritt ab.
Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Pfarrei Sankt Elisabeth und dem Bistum Fulda arbeitet derweil intensiv an einer Zukunftsperspektive. Dafür werden Möglichkeiten diskutiert und auch Ideen aus der Kasseler Stadtgesellschaft sowie von Experten aus dem gesamten Bundesgebiet gesammelt. Bis zum Sommer soll ein Vorschlag unterbreitet werden, welche Perspektive der Ort hat und wie der Weg weiterer Planungen beschrieben werden.
Pfarrer André Lemmer freut sich, dass nach dem Einsturzschock und den ersten Sicherungsmaßnahmen jetzt Aktivität und Optimismus zu spüren sind: „Wir wollen, dass es an dieser zentralen Stelle der Stadt eine kirchliche Präsenz gibt und sind neugierig, neue Wege zu gehen und kreativ einen zeitgemäßen Ort für Gottes frohe Botschaft mitten in der Stadt zu schaffen.“ Intensiv werde jetzt im Dialog ermittelt, was Menschen von Kirche dort erwarten, brauchen und welches Signal auch Kirche in die Stadt geben könne. „Welches neue Kleid die Elisabethkirche bekommt, hängt davon ab, welchen Bedarf wir ermitteln und welche Ideen es gibt, die dann auch realisierbar sind“, so Lemmer.
Pfarrgemeinderatsmitglied Marcus Leitschuh koordiniert die Kulturarbeit der Elisabethkirche: „Die Arbeitsgruppe ist sich der hohen Bedeutung der Elisabethkirche für die Menschen in der Stadt Kassel bewusst und nimmt mit Freude zur Kenntnis, wie hoch Neugier, Wertschätzung und Engagement sind, durch Spenden, Ideen für den Wiederaufbau und sogar Beschäftigung mit dem Thema Wiederaufbau im Kunstunterricht.“ Es sei berührend und motivierend, welche Wertschätzung und welches Interesse die Elisabethkirche sich in den vergangenen Jahren in der Stadtgesellschaft erarbeiten konnte. Leitschuh: „Für einen kirchlichen Ort in einer vielfältigen Stadtgesellschaft der nordhessischen Diaspora ist es alles andere als selbstverständlich, wie sehr sich die Menschen mit der Elisabethkirche, ihrer Botschaft und ihrer offenen Haltung den Menschen gegenüber identifizieren.“ Die Rückmeldungen seien eindeutig: Die Menschen hoffen, dass bald wieder Leben statt Baustelle am Ort der Elisabethkirche zu erleben ist.