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#SOMMERinspiration mit der RAUMSKULPTUR
12. Aug 2024
Es ist ein Raum, der nicht sofort einen praktischen Nutzen offenbart. Was hat dieser Raum für einen Zweck? Ich kann mich verstecken, aber ich kann keinen Schutz vor Regen suchen. Es gibt darin nichts zu sehen. Aber: Muss diese Raumskulptur einen Zweck haben? Nein, Kunst muss keinen Zweck haben. Vielmehr liegt der Wert oft in der bloßen Existenz des Werkes, in seiner Fähigkeit, Emotionen zu wecken, Gedanken anzuregen oder einfach nur Schönheit zu vermitteln. In einer Welt, die an so vielen Stellen auf Effizienz und Funktionalität fokussiert ist, zeigt mir dieses Kunstwerk, dass es gleichzeitig Räume und Momente gibt, die einfach nur zum Sein einladen – ohne Zweck, ohne Ziel, ohne Funktion...
Gerade in den Sommermonaten, wo das Leben etwas langsamer läuft, denke ich daran. Das Unverzweckte, scheinbar ohne Funktion und sinnlos Seiende ist für mich Inspiration, ihm zweitweise gleich zu tun: ab und zu ganz funktionslos und nur um des Sein Willens da sein, den Moment wahrnehmen und genießen. Es ist in Ordnung, manchmal nur da zu sein, zweckfrei und ohne jeden Nutzen. Die Schönheit der Schöpfung genießen, ohne sie zu analysieren. In der Gemeinschaft mit unseren Lieben verweilen, ohne ein Ziel zu verfolgen. In unserer Gesellschaft wird unser Wert hier und da an dem gemessen, was wir leisten und erreichen. Das verleitet mich hin und wieder zu meinen, nur dann sein zu dürfen, wenn ich ständig „etwas tue“, produktiv bin und etwas Sinnvolles beitrage. Ich ermutige uns alle, ,solche unverzweckten Zeiten in unser Leben zu integrieren. Nehmen wir uns Zeit zur Muße, zum Nachdenken, zur Meditation und zur Betrachtung. In diesen Momenten können wir eine besondere Art von Erfüllung und Frieden finden. Gottes bedingungslose Liebe lädt uns ein, loszulassen von den Erwartungen, die wir an uns selbst stellen, und von dem Druck, ständig leisten zu müssen. Vor Gott dürfen wir einfach nur sein – mit all unseren Gedanken, Gefühlen und unserem ganzen Sein. Wir dürfen uns von dieser Liebe tragen lassen. Foto und Text: Kerstin Leitschuh (Citypastoral Kassel)
